Hallo Bobby, vielen Dank dass Du Dir die Zeit für uns nimmst, um uns ein paar Fragen zu beantworten. Nach zwei Jahren hast Du nun wieder ein neues Album veröffentlicht. Kommen wir direkt zur ersten Frage:

Ist Dein neues und damit viertes Album „Retro“ genauso geworden, wie Du es Dir vorgestellt hast?

Ja, glücklicherweise hat alles gepasst und geklappt. Sowohl sound- als auch raptechnisch. Aber natürlich passiert immer etwas Unvorhergesehenes, wodurch sich ein Text oder ein Sound auch schon nochmal ändert. Man hat ja selten etwas im Kopf und setzt es auch haargenau so um. Aber die meisten Dinge konnten wir tatsächlich so realisieren, wie wir es uns vorgestellt haben.

Dein Album ist auf Platz 8 der Albumcharts eingestiegen. Herzlichen Glückwunsch, das ist großartig. Hast Du damit gerechnet?

Nein, überhaupt nicht. Ich habe mir vorgenommen wenigstens in die Top 50 zu kommen. Top 30 war ein Traum. Aber Top 10 übertrifft alles. Das macht mich wirklich stolz. Und natürlich motiviert das auch zusätzlich.

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Du hast bei diesem Album wieder mit alten Freunden wie Sido und Tony D. zusammengearbeitet. Habt Ihr dabei die alten Zeiten wieder aufleben lassen und Euch ein Stück in die vergangene Zeit zurückversetzen lassen?

Ja, na klar, aber das ist irgendwie immer so wenn wir uns sehen. Selbst wenn wir über Jahre keinen engen Kontakt haben, ist es so, als hätten wir uns gestern erst gesehen. Das macht Freundschaft aus. Jeder hat sein Leben und eine Menge Stress, da kann man sich leider nicht so oft hören oder sehen, wie man möchte.

Dein Album „Drinne“ von 2012 war geprägt von Rock- und Metal-Einflüssen. Der Name Deines neuen Albums lautet „Retro“. Willst Du damit deutlich machen, dass Du zu Deinen Wurzeln zurückgekehrt bist?

Ja, genau das war der Plan. Es gibt allerdings Leute, denen ist es nicht retro genug. Aber mit den übertriebenen, harten Texten von damals könnte ich mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr identifizieren. Es ist mir wichtig Authentizität zu bewahren, und das wäre nicht der Fall, wenn ich so texten würde wie früher. Aber natürlich spiele ich sie live nach wie vor, weil es für die damalige Zeit genau richtig war.

Du hast Dich seit Deiner Aggro Berlin Zeiten sehr stark weiterentwickelt. Wie spiegelt sich das in Deinen Songs wider?

Ich denke man hört das „Augenzwinkern“ deutlicher heraus. Abgesehen davon ist die Wortwahl vielfältiger und der Rap sauberer.

Was hat Dich besonders beeinflusst bei dem Schreiben und Komponieren Deiner Songs?

Auf jeden Fall der Spaß an der ganzen Sache. Außerdem das Revue-passieren-lassen der Geschehnisse von damals und die Sicht von außen auf die Dinge. Nach Jahren relativiert man vieles und das habe ich auch zum Teil in den Songs verarbeitet.

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Im Song „Beef“, bei dem Du Dich mit Deinem alten „Gegner“ Eko Fresh zusammengetan hast, erzählst Du, dass sich Dein Leben damals vor allem um Drogen und Frauen drehte. Hat sich Dein Leben im Gegensatz zu früher stark gewandelt?

Oh ja. Mittlerweile bin ich Familienvater. Drogen und Frauen sind da eher hinderlich.

Haha, das stimmt wohl. Welcher Song Deines neuen Albums gefällt Dir persönlich am besten?

Das kommt immer auf die Tagesform an. Grundsätzlich gefallen mir natürlich alle Songs, sonst hätte ich sie nicht veröffentlicht. Aber heute z.B. gefällt mir „Es war einmal“ ganz besonders.

Du willst zu jedem Track ein Video veröffentlichen, so der Plan. Mit welchem dürfen wir demnächst rechnen?

Ich bin gerade dabei „Helden“ und „Retro“ zu planen.

Du gehst ab 19. Februar mit Deinem Team auf „Retro-Tour“ in Deinem neuen Retro-Bobby-Car. Fühlt man sich da nicht manchmal ein wenig wie auf einer langen Klassenfahrt?

Ja, aber das macht den Spaß aus. Wir sind ein sehr entspanntes Team, mit anderen Leuten könnte und würde ich es auch nicht machen.

Wirst Du auf Deiner Tour auch ein paar von Deinen alten Songs spielen, vielleicht sogar vom Album „Drinne“?

Ja auf jeden Fall, ich werde viele alte Songs spielen und natürlich auch etwas rockiges.

Gibt es eine Stadt auf Deiner Konzertliste, auf die Du Dich besonders freust? Wenn ja, warum?

Das hört sich möglicherweise etwas abgedroschen an, aber nein, ich freue mich tatsächlich auf jede Stadt gleichermaßen. Überall sind die Leute anders drauf und gehen anders ab. Das ist interessant zu beobachten und macht ´ne Menge Spaß.

Und noch eine letzte Frage: Was sind Deine persönlichen Lieblingssongs?

Das zieht sich von Snoop Dogg – Jin and Juice, bis hin zu Nirvana – smells like teen spirit. Queen mit Bohemian Rhapsody ist auch fantastisch!

Oh ja, das ist ein legendärer Song. Ganz lieben Dank für das tolle Gespräch und lass bald wieder etwas aus Deinem Bobby-Car von Dir hören.